INDOLEROnews 10/2023 - To cut a(n Oo)long story short...)

Guten Tag, liebe Freunde des außergewöhnlichen Tees!

 

Und schon ist sie gestartet,
die 2023er Tee-Hauptsaison –
und zwar mit einem kleinen weinenden
und einem großen lachenden Auge.
Weinen macht uns, dass wir uns –
jetzt aber wirklich und endgültig –
von einem großartigen Tee verabschieden müssen:

Eine ganz besonders spannende und
einzigartige Oolong-Rarität aus Darjeeling
hat sich über den Sommer, Stück für Stück
unwiderbringlich aus unserem Sortiment geschlichen.

Tatsächlich war das eine extrem gelungene Version aus
fruchtigen clonal-sinensis-Teepflanzen, deren Teeblätter mit
viel Erfahrung und Gefühl oxidieren und fermentieren durften,
um dann ihren jeweils aktuellen Genießer auf zwei
verschiedene Arten geschmacklich zu erfreuen:

Einerseits einem Oolong gemäß mit 90°C heißem Wasser aufgegossen,
mit mildem, dennoch intensiv-fruchtigem und sehr samtigem Ergebnis
oder als Schwarztee zubereitet mit 100°C sprudelnd kochendem Wasser,
was wiederum seiner Fruchtigkeit noch zusätzlich einige
äußerst attraktive, feinherbe Geschmacksspitzen verleiht
und ihn insgesamt noch etwas eindrucksvoller wirken lässt…


Naja, genug der Schwärmerei, vorbei ist vorbei.
Der 'Singbulli Oolong' aus Darjeeling wird nun mal
nicht mehr produziert und geht somit den Weg
vieler spannender und einzigartiger Oolongs:
Es gibt sie nur ein paar Saisonen lang
und danach halt nicht mehr.

Da hilft auch kein Jammern und Zetern -
vorbei ist vorbei. Aus die Maus.

Soll ich’s Ihnen schon sagen,
oder soll ich Sie noch ein bisserl auf die Folter spannen…?


Nachdem‘s  aber auch im Teegeschäft oft zugeht
wie im echten Leben, haben wir gelernt,
dass dort, wo sich die eine Tür schließt, 
sich irgendwann auch wieder eine neue öffnet.

Darauf vertrauend UND mit dem Wissen,
dass diese eine Tee-Sensation fix nicht mehr nachkommt,
hat sich ihre oolongbegeisterte Lieblings-Teetante
nun schon seit geraumer Zeit durch sämtliche
verfügbare Oolong-Versionen ihrer Lieferanten
gekostet. Aber irgendwie war da nix dabei...
Wir wollen an dieser Stelle lieber das Wort 'Ernüchterung'
als dieses endgültige 'Resignation' verwenden.
Die Ernüchterung bekam dann aber irgendwann
eine starke Schlagseite in Richtung Frustration. Gibt’s ja nicht!
Halb Südostasien ist voll mit genialen Oolongs und keiner davon 
schafft seinen Weg in den Großhandel und somit nach Europa??
Aaahhh!

Unsere letzte Hoffnung waren - wie an 
dieser Stelle letztes Monat erwähnt - die immer
Anfang September neu eintrudelnden Teekataloge
und tatsächlich haben sich in einige von ihnen
eine Handvoll neuer Oolongs hineingeschummelt!

Und einer davon hat dann auch nicht nur laut
seiner Beschreibung unser Interesse geweckt,
nein, selbst die erste Verkostung ein paar Tage danach
hat   e n d l i c h   überzeugend geschmeckt!
Und er führt uns dahin, wo viele der weltweit besten
Oolongs herkommen, nach Formosa (heute: Taiwan):
Im Norden Taiwans gedeiht eine der renommiertesten
und über Taiwans Grenzen hinaus weit bekannten
Oolong-Sorten, der 'Pouchong'.

Seine Blattfarbe befindet sich im dunkleren Grünbereich,
sein ist Duft mollig und zartblumig.
Und wir erfahren, dass das Geheimnis seines
einzigartig blumig-cremigen Geschmacksbildes
in der extrem langsamen Blatttrocknung
(ergänzt durch regelmäßiges Schütteln
derselben während der Trocknungsphase) liegt.
Fein, wieder was gelernt!

Und ja, die erste Verkostungstasse
gibt dem einleitenden Text recht:
Bereits der erste Schluck rinnt fast ölig die Kehle hinab
und hinterlässt auf seinem Weg eine wunderbar zarte,
blumig-cremig-süßlich-mollige Aromenspur. Wow!
Wiedermal ein Oolong, der beweist, weshalb ich Oolongs für die
mit Abstand spannendste aller Teekategorien halte und
unendlich traurig darüber bin, dass es so verblüffend wenige
großartige Vertreter davon bei uns gibt…
Aber: Wer suchet, der findet ja bekanntlicherweise manchmal!


Um dem 'Pouchong'-Charakter vollumfänglich
gerecht zu werden, gießen wir ihn
im Western Style mit 85° - 90° C heißem
Wasser auf und lassen ihn
3 min lang
für insgesamt 2-3 Aufgüsse ziehen

bzw. überbrühen die Blätter im Gaiwan
für die Gong Fu-Zubereitung mit 90°C
heißem Wasser,
lassen den Duft-Aufguss
20 sec lang
und die darauf folgenden Trink-
Aufgüsse um
jeweils 5 sec länger ziehen.
Auf diese Art erhalten wir 8–10 Aufgüsse.

Und hier geht das Aromenspiel so richtig
in die Länge, Breite und Tiefe:
Es beginnt intensiv-blumig-süßlich
und geht dann
ca. bei Aufguss Nr. 3 oder 4 ins mollig-süßliche,
um dann gegen Ende ins grün-grasig-frische
zu schwenken. Von uns erhält dieser Tee
ein klares doppelt-und-dreifach-WOW!



So, und in dieser besonderen Schwelge-Stimmung
möchte ich Ihre Aufmerksamkeit nochmal auf
unseren Leider-Ex-Oolong aus Darjeeling lenken:

Ein einziges und letztes 80g-Packerl gibt's noch,
das hier auf seinen Liebhaber warten würde!

Und nachdem dieses Stück Oolong-Geschichte
nicht einfach so monetär abgegolten werden kann,
haben wir uns überlegt, es zu verlosen.
Und zwar an den-/diejenige(n) unter Ihnen,
der/die ihn
wirklich gerne probieren möchte und
diesen Wunsch mit ein paar überlegten Worten
argumentativ (und kurzweilig) untermauern kann.
Die in dieser Hinsicht total unvoreingenommene Jurorin entscheidet
über den/die GewinnerIN selbstverständlich und ausschließlich
nach ganz und gar subjektiven Gefall-Kriterien Ihrer Argumente!

Bis Freitag, den 6. Oktober 2023 (Mitternacht!)
sammeln wir Ihre per Mail eingesandten
Begründungen und kontaktieren den/die
GewinnerIN* so bald wie möglich!

Lassen Sie sich also nicht zu lange Zeit, weil sonst trink ich
den Gewinn nämlich - mit Begeisterung! - selber.

Wobei, viel mehr freue ich mich nun schon darauf,
ein
mal zur Abwechslung von IHNEN Post erhalten zu dürfen.
Grins...



Ich wünsche Ihnen bis zum nächsten Mal einen
bilderbuchhaften und leicht kitschigen Herbstbeginn
mit vielen besonderen Teegenüssen!

Ihre
Barbara Neumann-Schramböck

 

 

*) Ihren Gewinn können Sie übrigens wahlweise
direkt bei Ihrem nächsten Besuch bei uns im Geschäft, 
Böheimgasse 2 – 2700 Wiener Neustadt abholen
oder wir senden ihn Ihnen alternativ auch gerne
versandkostenfrei innerhalb Österreichs(!) zu.
Für den Versand ins EU-Ausland müssten wir Ihnen leider
die Versandgebühren der Österreichischen Post in Rechnung stellen...

In diesem Fall vergessen Sie bitte keinesfalls,
Ihre genaue Adresse anzugeben!

 

 

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